Wer in Chile in ein Grundstück investieren möchte, stößt oft auf Begriffe wie „en verde“ oder „en blanca“. Doch was steckt dahinter – und warum ist Vorsicht geboten?
„En verde“ und „en blanca“ – Was heißt das?
Diese Begriffe beschreiben den Entwicklungsstand eines Projekts:
- „En verde“: Das Grundstück oder die Immobilie befindet sich in der Bau- oder Entwicklungsphase. Es gibt oft Pläne, aber die Infrastruktur ist noch nicht vollständig.
- „En blanca“: Das Projekt steckt noch in der Planungsphase – der Bau hat noch nicht einmal begonnen.
Auf den ersten Blick mögen diese Optionen günstig erscheinen, doch sie bergen erhebliche Risiken.
Welche Gefahren lauern?
- Fehlende Genehmigungen – Besonders in ländlichen Gebieten gibt es viele Projekte, die noch keine endgültigen Baugenehmigungen oder eine offizielle Parzellierung haben.
- Unzureichende Infrastruktur – Straßen, Wasser- und Stromanschlüsse existieren oft nur auf dem Papier.
- Spekulative Preisversprechen – Manche Anbieter verkaufen Grundstücke mit der Aussicht auf Wertsteigerung – doch eine Garantie gibt es nicht.
- Betrugs- und Insolvenzrisiko – Es gab Fälle, in denen Käufer Anzahlungen leisteten und dann feststellen mussten, dass das Projekt nie realisiert wurde.
- Unklare Eigentumsverhältnisse – Ohne eine offizielle Eintragung im Grundbuch (Conservador de Bienes Raíces) hat man keine rechtliche Sicherheit über das Eigentum.
Wie kann man sich schützen?
Falls du dennoch Interesse an einem „en verde“– oder „en blanca“-Projekt hast, solltest du folgende Punkte beachten:
✔ Rechtsprüfung: Ein Anwalt oder Notar sollte alle Dokumente prüfen.
✔ Eigentumsnachweis: Stelle sicher, dass das Grundstück eine gültige Rol (Steueridentifikation) hat.
✔ Infrastruktur checken: Gibt es bereits Wasser- und Stromanschlüsse oder konkrete Pläne dafür?
✔ Vertragssicherheit: Kaufe nur, wenn das Eigentum offiziell registriert ist.
Fazit: Lieber zweimal prüfen als einmal bereuen
Grundstücke in Chile können eine spannende Investition sein – doch bei Projekten „en verde“ oder „en blanca“ sollte man genau hinschauen. Wer sicher gehen will, setzt auf rechtlich abgesicherte Immobilien mit bestehender Infrastruktur und vermeidet spekulative Versprechen.